Wednesday, 20 March 2013

Rupert Riedl Lecture in Science and Society 2013: The Music of Life and the Billion-year Dance of the Genes – Denis Noble


Gleich zu Beginn der Vorlesung wird man mit zwei Grafiken konfrontiert. Bei der einen handelt es um „Waddingtons epigenetic landscape“, bei der anderen um eine Fotographie von Marionetten. Darauf aufbauend tritt die Frage auf: Wer zieht an den Strängen der Marionetten? Ist es der Genotyp oder doch eher der Phänotyp?

Als Gegner Richard Dawkins Genselektion vertritt Noble natürlich die Ansicht, dass der Phänotyp als aktiver Teil, in dieser Position steht. Der Phänotyp liest die Informationen der Gene und kann sich womöglich sogar aussuchen, welche Informationen er für den Organismus am günstigsten hält. Demnach sind Gene der passive Teil dieser Wechselwirkung- sie stellen lediglich Informationen zur Verfügung. Würde man Gene aus einer Zelle entfernen und die in ein Gefäß mit gewissen Partikeln geben, würde rein gar nichts passieren, da sie nicht imstande sind chemische bzw. biologische Prozesse hervorzurufen. Die Zelle selbst, kann aber sehr wohl auch ohne Nukleus (samt genetisches Material) überleben, was man am Beispiel roter Blutkörperchen sehen kann. Weiters argumentiert Noble, dass Genome „Organe der Zelle“ sind, wobei Gene mit verschiedenen biologischen Systemen kooperieren. Er geht sogar weiter und behauptet, dass Gene „Gefangene des Organismus“ sind.

Da die gesamte Vorlesung sich natürlich sehr stark auf „The Selfish Gene“ bezieht, bzw. dagegen argumentiert, ist es auch essentiell sich die Gegenmeinung anzusehen. Richard Dawkins vertritt die Ansicht, dass Organismen, wie wir, lediglich „Überlebnsmaschinen“ der unsterblichen Gene sind, um ihr Dasein und ihre größtmögliche Verbreitung zu sichern. Somit wäre es der Genotyp der an den Strängen zieht.

Persönlich, glaube ich an eine Verbindung der beiden Thesen. Gene sind zwar der passive Teil, da sie gelesen werden, doch macht sie das weniger machtvoll? Proteine können nur die Informationen transkribieren, die die Gene vorgeben. Als Methapher könnte man das Lesen eines Buches heranziehen. Ich entscheide, welchen Sätzen ich Gewichtung schenke und vielleicht auch wo ich beginnen will, aber im Endeffekt kann ich doch nur die Sätze lesen, die geschrieben stehen. Weiters, würde ich sagen, dass die Zusammenarbeit ebenfalls ausschlaggebend ist, d.h. wie das Buch interpretiert wird. Darauf haben vielleicht Proteine, bzw. die Zelle im gesamten einen größeren Einfluss. Am Beispeil von eineigen Zwillingen kann man sehen, dass die gleichen Gene in einem andern Organismus, andere Resultate hervorbringen (Persönlichkeit,..).  Der Phänotyp mag an den Stränden der Puppen ziehen, da er aktiv agiert, doch er kann nur die Puppen bewegen, die im gegeben sind.

Die Vorlesung an sich war unglaublich gelungen. Natürlich wäre es reine Arroganz und Dummheit zu sagen man hätte, ohne einen Abschluss in Biologie, auch nur annähernd alles verstanden. Doch Denis Nobels großer Intellekt löste in mir eine Bessenheit aus mich weiter mit diesem Thema zu befassen und mich im Bereich (theoretische) Biologie weiterzubilden.

GEOkompakt - Wie Tiere denken


 

 Es ist vermutlich unmöglich, nach einem einmaligen Durchblättern des Magazins nicht den Wunsch zu haben, es im eigenen Besitz zu wissen. Ohne Frage, dass dies auf die atemberaubende und weltbeste Fotographie zurückzuführen ist. Die Aufnahmen sind einfach unbeschreiblich – ohne Frage, dass hier erstklassige Fotografen am Werk waren. Doch wie steht es um das Wesentlichere- also den Artikeln an sich? Für jeden Artikel gibt es einen eigenen Wissenschaftsautor. Somit ist es nicht ganz so leicht Wiederholungen, die doch ab und zu auftreten,  zu vermeiden. Weiteres, hätte man eventuell ruhig in einer etwas fachgenaueren bzw. wissenschaftlicheren Sprache schreiben können und generell die biologischen und chemischen Prozesse genauer erklären können. Abgesehen von diesen zwei kleinen Kritikpunkten habe ich nur Lob für dieses Fachmagazin übrig. Es ist ausgezeichnet recherchiert, da meist nicht spezialisierte Autoren schreiben. Durch spezielle Fälle werden die Artikel lebendig und fast jeder Artikel schafft es eine große Begeisterung und Faszination gegenüber anderen Lebewesen hervorzurufen. Weiteres, konnte ich mir auch viele neue Detailinformationen aneignen. Ein durchaus gelungenes Fachmagazin.

Saturday, 9 March 2013

Richard P. Feynman - Was soll das alles?



Feynman ist einer dieser Wissenschaftler, die zusätzlich zu ihrem enormen Fachsbereichswissen und großem Intellekt, auch noch die Gabe des brillanten Erzählens beherrschen. Natürlich ist zu sagen, dass dies bei einer schriftlich festgehaltenen Lesung nicht unbedingt zum Vorschein kommen mag. Dennoch war für mich besonders der erste Teil seiner Lesung ein wundersames Abenteuer. Seine Beschreibung wie Wissenschaftler die Welt betrachten, nämlich mit einer intensivierten Faszination hinzu zu der offensichtlichen Schönheit, der diese keinesfalls zerstört, lies mich den Naturwissenschaft völlig verfallen. Auch der zweite Teil seiner Lesung ist von seinem scharfsinnigen Verstand geprägt, der auch, besonders für junge Leser, wie mich, hilfreich war, indem er schildert wie mit Naturwissenschaften gehandhabt werden sollte und wie man effizient arbeit, wobei man schon in dieser Lesung eine zumal doch sehr amerikanische Sichtweise zu spüren bekommt. Doch dies wirkt sich am stärksten auf die dritte Lesung, für die ich leider doch starke Kritik ausüben muss aus. Wie er selbst erwähnte ging ihm der Redestoff aus und mangelnde Vorbereitung zeichnete die Lesung. Seine Themen sind unorganisiert, willkürlich gewählt und die Umstände der Zeit wirken sich zudem auch stark auf seine Meinungen aus. Dennoch sollte man unbedingt in Betracht ziehen, dass es Schwierigkeiten bereitet Reden schriftlich festzuhalten und, dass Feynman selbst gegen eine Publizierung war. Feynman war einer der brillantesten Köpfe seiner Zeit und er zeichnete sich durch eine ungeheurere Lebensfreude aus. Fazit, lesen sollte man dieses Buch auf jeden Fall, doch stört es keineswegs dem dritten Teil der Lesung weniger Beachtung zu schenken.