Tuesday, 24 September 2013

Costa Rica- Nationalpark Piedras Blancas, Tropenstation La Gamba

Im vergangenen August arbeitete ich als Volontärin an der Tropenstation La Gamba in Costa Rica ( http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/index.php). Die Forschungsstation der Universität Wien liegt in einen der entlegensten und natürlichsten Regionen des Landes, am Rande des Nationalparks Piedras Blancas, der nur durch den Golfo Dulce vom Corcovado Nationalpark getrennt ist. Piedras Blancas ist der letzte primäre tropische Tieflandregenwald Mittelamerikas, und daraus resultierend auch der artenreichste Wald Mittelamerikas. Auf diesen Tatsachen aufbauend ist es naheliegend, dass Naturwissenschaftler, besonders Biologen, welche in unterschiedlichsten Forschungsbereichen arbeiten, La Gamba als einen optimalen Standort für diverse wissenschaftliche Feldarbeiten ansehen.

Tropenstation La Gamba
Selbst habe ich beim Wiederbewaldungsprojekt (Fila Cruces), welches das Ziel hat Piedras Blancas mit einem andern Nationalpark (Fila Cal) zu verbinden in dem Agrarflächen aufgekauft werden und mit ursprünglichen Bäumen bepflanzt werden, mitgeholfen. Abgesehen von meiner Tätigkeit als Volontärin hatte ich aber auch die einzigartige Möglichkeit bei Feldarbeiten und anderen Exkursionen von Biologen dabei zu sein und so einen wissenschaftlichen Einblick in die Biodiversität des Nationalparks zu bekommen.
Unten sind einige der Fotos, die ich während meins Aufenthaltes gemacht habe.
Eine Krabbenart, die in Tropischen Regenwäldern lebt. Oft leben solche Krabben in kleinen Höhlen. Dieses Exemplar konnte ich in relativer Nähe zur Tropenstation beobachten. Manche Affenarten ernähren sich auch von ihnen.

Weibliche Glasfrösche legen ihre Eier gerne an Blättern nahe Flüssen und andern Gewässern ab. Die meisten anderen Froscharten legen ihre Eier direkt ins Wasser, daher bilden Glasfrösche eine Ausnahme, da die auf den Blättern gelegten Eier von den Männchen bewacht werden, wobei diese auch in der Nacht rufen. Am Bild sind die verschiedenen Stadien der Kaulquappen sehr schön zu erkennen. Sobald sie groß genug sind fallen sie ins Wasser um dort weiter im tieferen Wasser heranzuwachsen.
Eine der häufigsten Lanzenotternarten in Costa Rica. Sie lag direkt am Weg, war aber dennoch sehr schwer zu erkennen und ist sehr giftig.


 
Ich konnte diesen Schneebussard in der Nähe einer Kapuzineraffengruppe beobachten, da sich diese teilweise von den Affen ernähren, wobei sie meist nur Jungtiere jagen. Hauptsächlich ernähren sich Schneebussarde von Reptilien und Insekten. Sie leben in Tieflandregenwäldern und ihr Lebensraum recht von Mexiko bis Brasilien, allerdings nirgendswo äußerst zahlreich.

 
Diese Schlange ist eine Greifschwanz-Lanzenotter und zählt zur Familie der Vipern. Der englische Name (Eyelash Viper) gibt Auskunft über ein markantes Merkmal dieser Schlange: die über den Augen hornartig aufragende Schuppen. Die zwei Giftzähne im Oberkiefer, bei geschlossenem Maul, nach hinten geklappt werden. Greifschwanz-Lanzenottern ernähren sich von Fröschen, Echsen und kleineren Säugetieren. Greifschwanz-Lanzenottern leben auf Bäumen, wo ich auch dieses Exemplar beobachten konnte. Nachdem ich genug Zeit hatte Fotos zu machen, nahm sie ein Biologie, zwecks Forschungsgründen, mit auf die Station.

Opssums zählen zur Gattung der Beuteltiere und bleiben so lange an einem Ort so lange es noch ausreichend Nahrung gibt. Sie leben gerne geschützt, daher suchen sie entweder geschütze Plätze am Boden, zb. Hölen, auf oder sie verstecken sich teil, wie dieses Individuum auf  Bäumen. Grundsätzlich sind Opossums nachtacktiv, Allesfresser sowie Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit am Boden. Es gibt ca. 100 verschiedene Opossum Spezies.

 
Ich konnte diesen Rosalöffler im Mangrovenwald in der nähe der Stadt Golfito beobachten. Rosalöffler sind Schreitvögel aus der Familie der Ibisse. Sie leben grundsätzlich in großen Kolonien, wobei ich abgesehen von diesem Individuum nur ein anderes Exemplar erblicken konnte.
Der wissentschaftliche Name Silverstoneia flotator (Englisch: Rainforest rocket frog) beschreibt eine Froschart, die ausschließlich in Costa Rica und Panama beheimatet ist, wobei sie dort häufig vorkommt.

 Diesen Hellroten Ara konnte ich am Rande des Piedras Blancas Nationalpark, direkt an der Küste, beobachten. Sie ernähren sich von Früchten, Samen Knospen und dergleichen. Im Hintergrund ist (vermutlich) ein Ameisennest sehr schön zu erkennen.




Es handelt sich hierbei um den Kot eines Jaguars. Der Kot beinhaltet so viele Haare, da er vermutlich zuvor ein Aguti, oder ein ähnliches Tier, verspeist hatte. Zu Gesicht bekamen wir den Jaguar leider nicht, allerdings war zu erkennen, dass er den Wanderweg kürzlich auch genützt haben muss, da wir immer wieder auf Kot- und Pfotenspuren trafen.
Diese Geißelspinne konnte ich bei einem meiner Nachtausflüge beobachten. Sie zählen zu den Spinnentieren, wobei es etwa 140 verschiedene Arten, die 10 bis 45mm erreichen.
Ein weiterer Glasfrosch, wobei ich ihn leider nicht genauer benennen kann.

Friday, 16 August 2013

Kröten im Seewinkel

Wechselkröte

Diese Kröte wird oft auch Grüne Kröte genannt und ist eigentlich eine Artengruppe mit verschidener evolutionärer Abstammung. Weibchen werden bis zu 10cm groß und Männchen bis zu 8cm. Die Grundfarbe der Weibchen ist heller (bis zu weiß) als die der Männchen, wobei sie die Farbe der Umgebung anpassen können.

Rotbauchunke 

Aufgrund der orange-roten Färbung der Bauchseite auch Feuerkröte genannt. Sie sind eine der kleinsten mitteleuropäischen Froschlurche, wobei ihre Kopf-Rumpf Länge höchstens nur 45mm beträgt. Dass sie nicht zu den Echten Kröten zählen kann man anhand von dem Fehlen sichtbarer Trommelfelder, sowie an den leicht dreieckförmigen Pupillen erkennen. Die karakteristische Bauchseite konnte ich dank den Unkenreflexes (Todstellen um sich vor Feinden zu schützen) fotographieren.

Europäischer Schaufelfuß

Sie werden bis zu 10cm groß und vergraben sich gerne in sandiger Erde, wobei sich ihre Füße dem angepasst haben. Sie kommen nur nach Regengüssen aus der Erde, somit hatte ich Glück einen zu erblicken. Die Kaulquappen müssen rasch wachsen, da sie in eine kleine Lacke abgelegt werden, die schnell austrocknet. Um ihre Überlebenschancen zu steigern sind manche Kaulquappen sogar kannibalistisch.


Tuesday, 18 June 2013

The ABC of Drug Resistance - Vorlesung an der Uni Wien

Im Mai besuchte ich die Vorlesung "The ABC of Dug Resistance", die zu einer Vorlesungsreihe im molekulkarbiologischem Bereich, die hauptächlich Biologie- und Medizinstudenten besuchten, zählt.

Kurze Zusammenfassung des Inhaltes:

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Formen von Medikamentenresistenz:
  1. Intitial (IDR)
  2. Aquired (ADR)
  3. Multidrug (MDR)
Mechanismus von Medikamentenresistenz:
Zu allererst ist zu sage, dass Vorgang äußerst natürlichen Ursprungs ist, da Giftstoffe aus dem Körper entfernt werden müssen.
  • Die Zelle nimmt weniger Stoffe auf oder "tötet" sie
  • Zielgen-Mutation (blokiert die Funktion eines spezifischen Proteins, wo die Substanz gebunden werden sollte)
  • Aktiverer Efflux (das Hinauspumpen der Stoffe ist erhöht)

ABC- Transporter (ATP-binding cassette transporter):
Transmembrane Proteine, die u.A. mit Hife von ATP Hydrolysis Substanzen über Membranen, die sich inner- oder außrhalb der Zelle befinden, transportieren. Somit sind sie natürlich an Medikamentenresistenz betiligt.
File:Abc importer.jpg
Tranport Mechanismus (http://en.wikipedia.org/wiki/File:Abc_importer.jpg)
Mechanismus:
  1. Flipping
  2. Pumping
  3. Pore
  4. ATP cycle

Wie kann man Medikamentenresistenz verhindern?
  • Überkonsum vermeiden
  • ABC Gen Induktion blockieren
  • ABC Systm unterdrücken
  • Medikamente verwenden, die keinen Efflux hervorrufen
  • Kombinationstherapien

Thursday, 13 June 2013

Turmfalke und Stieglitz (im Neuiedlersee Nationalpark)

Letzes Wochenende hatte ich die Chance drei sehr unterschiedliche Vogelarten im Nationalpark Neusiedlersee (Höhe: Hölle) zu beobachten.

Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist einer der häufigsten Greifvögel in Mitteleuropa. Ich konnte ihn zuerst beim Rüttelflug und danach im Sturzflug beobachten. Der Rüttelflug dient der Beutesuche und kennzeichnet sich durch ein Stehenbleiben in der Luft, wobei der Flügelschlag schnell ist und der Schwanz beit gefächert. Offensichtlich konnte er ein Beutetier (am wahrscheinlichsten eine Maus) erspähnen und ging infolge dessen zum Sturzflug über. Der Vogel flieg weiter und landete auf einem nahegelegenem Baum, wobei ich ihn dort fotographieren konnte. Zudem bezweifle ich eher, dass der Turmfalke bei der Jagd erfolgreich war, da ich kein Beutetier in seinem Besitz sehen konnte.

Bei diesem Exemplar handelt es sich um ein Männchen, da der Kopf sowie die Schwanzfedern grau sind. Bei Weibchen ist der Kopf braun und ihr Gefieder weist mehr Flecken auf.

Weiters, beobachtete ich einen Stieglitz.




Saturday, 1 June 2013

Eric Weinstein - Geometric Unity


Ein Physiker soll eine mathematische Gleichung formuliert haben, die eine komplette Beschreibung des Universums liefert und alle Naturkräfte miteinander vereint - die Theorie von Allem.

Die Kritik ist kontrovers. Marcus du Sautoy, Mathematiker und Autor des Zeitungsartikels in "theguardian" (http://www.guardian.co.uk/science/2013/may/23/eric-weinstein-answer-physics-problems) preist seine Arbeit und wirkt zuversichtlich. Besonders die Natürlichkeit der Gleichungen, die nicht durch Konstanten bzw. Einheiten verändert werden muss um den Beobachtungen zu entsprechen, wirkt attraktiv. Weinsteins Symmetrie sagt auch einen 3/2 Spin (gegenüber den 1/2 Spin des Standard Models) der Partikel vorher. Dies bezieht sich auf die verschiedenen "Generationen" eines Elektrons, wobei die erste und zweite Generation gleich aussehen aber die zweite schwerer ist als die erste. Das Problem ist nur, dass man Weinsteins Partikel doch eigentlich schon gesichtet haben müsste, schließlich führt man Experimente am CERN durch die die Bedingungen dafür bieten. Diese Ansicht vertritt unter Anderem auch Joseph Conlon (http://www.newscientist.com/article/dn23632-how-to-test-weinsteins-provocative-theory-of-everything.html). Conlon bringt sogar noch einen weiteren Kritikpunkt hervor:

"Perhaps more fundamental yet, it should be possible to perform a calculation called anomaly cancellation on Weinstein's equations."

Dies würde prüfen ob eine Liste von Partikel eine Erweiterung des Standard Models sind.

Zudem versuchte Weinstein die kosmologische Konstante zu erklären, welche ein großes Rätsel in der Physik darstellt. Sie soll ironischerweise nicht konstant sein, sondern von der Krümmung des Universums abhängen. Da wir uns in einem relativ flachen Bereich befinden, ist die Konstante verhältnismäßig klein.

Ob sich "Geometric Unity" als richtig herausstellt ist natürlich jetzt noch nicht zu sagen, doch wird Weinsteins Theorie definitiv Debatier- und Forschungsthema der renommiertesten Physiker sein.



Thursday, 16 May 2013

Blässhühner

Blässhühner sind weltweit verbreitete Wasservögel aus der Familie der Rallen. Charakteristisch sind die weiß hervorstechenden Schilder.
Bei meinem letzten Besuch des Neusiedler Nationalparks (Illmitzer Gegend) konnte ich besonders das typische Kopfnicken eines Blässhuhns beobachten.

 
 



The Scientist - Probing the Genetics of Intelligence

http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/35560/title/Probing-the-Genetics-of-Intelligence/

Der kürzlich erschienene Artikel im Fachmagazin "The Scientist" berichtet von einem Forscherteam, mit dem Bestreben den Zusammenhang zwischen Intelligenz und genetischen Variationen zu finden. Sie versuchen herauszufinden, ob es gewisse Merkmale im Genom gibt, die speziell bei überdurchschnittlich intelligenten Menschen auftreten.
Auf so eine gewagte Aussage gibt es natürlich viel Kritik. Genetiker argumentieren, dass die Quantität der Probe viel zu minimal wäre und Intelligenz ohnehin viel zu komplex um irgendwelche aussagekräftigen Ergebnisse zu erzielen. Mehr Probematerial könnte natürlich aussagekräftiger sein, allerdings ist dies im Moment noch zu kostspielig.
Persönlich sehe ich diese These als weit zu gewagt an. Intelligenz an sich ist ohnehin schon äußerst kompliziert, denn die einzelnen Faktoren, die einwirken und ihr Zusammenhang sind schwer zu analysieren und zu beschreiben. Vermutlich gibt es eine gewisse genetische Variation, die Intelligenz hervorbringen kann. Dass Problem ist nur, dass Intelligenz unglaublich vielschichtig ist. Zunächst ist zu sagen, dass es viele unterschiedliche Arten von Intelligenz gibt, wobei dies jetzt nicht der Kernpunkt ist. Wichtiger ist schließlich das Zusammenspiel zwischen Genom und Phän, doch wie sich das genau auswirken mag ist mir nicht bekannt. Zudem kann ich mir vorstellen, dass eine bestimmte Variation nicht in diesem Maß auf Intelligenz einwirken kann. Dem komplexen Zusammenspiel aller Sequenzen sollte vielleicht mehr Beachtung geschenkt werden. Die eine Variation, die theoretisch auf Intelligenz hinweisen könnte, könnte doch durch andere spezifische genetische Merkmale relativiert werden.
Grundsätzlich denke ich, dass vielleicht solche spezifischen Variationen gäben könnte, sie allerdings nur bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf Intelligenz haben kann, denn diese setzt sich aus sehr vielen Faktoren zusammen.