Tuesday, 24 September 2013

Costa Rica- Nationalpark Piedras Blancas, Tropenstation La Gamba

Im vergangenen August arbeitete ich als Volontärin an der Tropenstation La Gamba in Costa Rica ( http://www.lagamba.at/researchdb/pagede/index.php). Die Forschungsstation der Universität Wien liegt in einen der entlegensten und natürlichsten Regionen des Landes, am Rande des Nationalparks Piedras Blancas, der nur durch den Golfo Dulce vom Corcovado Nationalpark getrennt ist. Piedras Blancas ist der letzte primäre tropische Tieflandregenwald Mittelamerikas, und daraus resultierend auch der artenreichste Wald Mittelamerikas. Auf diesen Tatsachen aufbauend ist es naheliegend, dass Naturwissenschaftler, besonders Biologen, welche in unterschiedlichsten Forschungsbereichen arbeiten, La Gamba als einen optimalen Standort für diverse wissenschaftliche Feldarbeiten ansehen.

Tropenstation La Gamba
Selbst habe ich beim Wiederbewaldungsprojekt (Fila Cruces), welches das Ziel hat Piedras Blancas mit einem andern Nationalpark (Fila Cal) zu verbinden in dem Agrarflächen aufgekauft werden und mit ursprünglichen Bäumen bepflanzt werden, mitgeholfen. Abgesehen von meiner Tätigkeit als Volontärin hatte ich aber auch die einzigartige Möglichkeit bei Feldarbeiten und anderen Exkursionen von Biologen dabei zu sein und so einen wissenschaftlichen Einblick in die Biodiversität des Nationalparks zu bekommen.
Unten sind einige der Fotos, die ich während meins Aufenthaltes gemacht habe.
Eine Krabbenart, die in Tropischen Regenwäldern lebt. Oft leben solche Krabben in kleinen Höhlen. Dieses Exemplar konnte ich in relativer Nähe zur Tropenstation beobachten. Manche Affenarten ernähren sich auch von ihnen.

Weibliche Glasfrösche legen ihre Eier gerne an Blättern nahe Flüssen und andern Gewässern ab. Die meisten anderen Froscharten legen ihre Eier direkt ins Wasser, daher bilden Glasfrösche eine Ausnahme, da die auf den Blättern gelegten Eier von den Männchen bewacht werden, wobei diese auch in der Nacht rufen. Am Bild sind die verschiedenen Stadien der Kaulquappen sehr schön zu erkennen. Sobald sie groß genug sind fallen sie ins Wasser um dort weiter im tieferen Wasser heranzuwachsen.
Eine der häufigsten Lanzenotternarten in Costa Rica. Sie lag direkt am Weg, war aber dennoch sehr schwer zu erkennen und ist sehr giftig.


 
Ich konnte diesen Schneebussard in der Nähe einer Kapuzineraffengruppe beobachten, da sich diese teilweise von den Affen ernähren, wobei sie meist nur Jungtiere jagen. Hauptsächlich ernähren sich Schneebussarde von Reptilien und Insekten. Sie leben in Tieflandregenwäldern und ihr Lebensraum recht von Mexiko bis Brasilien, allerdings nirgendswo äußerst zahlreich.

 
Diese Schlange ist eine Greifschwanz-Lanzenotter und zählt zur Familie der Vipern. Der englische Name (Eyelash Viper) gibt Auskunft über ein markantes Merkmal dieser Schlange: die über den Augen hornartig aufragende Schuppen. Die zwei Giftzähne im Oberkiefer, bei geschlossenem Maul, nach hinten geklappt werden. Greifschwanz-Lanzenottern ernähren sich von Fröschen, Echsen und kleineren Säugetieren. Greifschwanz-Lanzenottern leben auf Bäumen, wo ich auch dieses Exemplar beobachten konnte. Nachdem ich genug Zeit hatte Fotos zu machen, nahm sie ein Biologie, zwecks Forschungsgründen, mit auf die Station.

Opssums zählen zur Gattung der Beuteltiere und bleiben so lange an einem Ort so lange es noch ausreichend Nahrung gibt. Sie leben gerne geschützt, daher suchen sie entweder geschütze Plätze am Boden, zb. Hölen, auf oder sie verstecken sich teil, wie dieses Individuum auf  Bäumen. Grundsätzlich sind Opossums nachtacktiv, Allesfresser sowie Einzelgänger und verbringen die meiste Zeit am Boden. Es gibt ca. 100 verschiedene Opossum Spezies.

 
Ich konnte diesen Rosalöffler im Mangrovenwald in der nähe der Stadt Golfito beobachten. Rosalöffler sind Schreitvögel aus der Familie der Ibisse. Sie leben grundsätzlich in großen Kolonien, wobei ich abgesehen von diesem Individuum nur ein anderes Exemplar erblicken konnte.
Der wissentschaftliche Name Silverstoneia flotator (Englisch: Rainforest rocket frog) beschreibt eine Froschart, die ausschließlich in Costa Rica und Panama beheimatet ist, wobei sie dort häufig vorkommt.

 Diesen Hellroten Ara konnte ich am Rande des Piedras Blancas Nationalpark, direkt an der Küste, beobachten. Sie ernähren sich von Früchten, Samen Knospen und dergleichen. Im Hintergrund ist (vermutlich) ein Ameisennest sehr schön zu erkennen.




Es handelt sich hierbei um den Kot eines Jaguars. Der Kot beinhaltet so viele Haare, da er vermutlich zuvor ein Aguti, oder ein ähnliches Tier, verspeist hatte. Zu Gesicht bekamen wir den Jaguar leider nicht, allerdings war zu erkennen, dass er den Wanderweg kürzlich auch genützt haben muss, da wir immer wieder auf Kot- und Pfotenspuren trafen.
Diese Geißelspinne konnte ich bei einem meiner Nachtausflüge beobachten. Sie zählen zu den Spinnentieren, wobei es etwa 140 verschiedene Arten, die 10 bis 45mm erreichen.
Ein weiterer Glasfrosch, wobei ich ihn leider nicht genauer benennen kann.

Friday, 16 August 2013

Kröten im Seewinkel

Wechselkröte

Diese Kröte wird oft auch Grüne Kröte genannt und ist eigentlich eine Artengruppe mit verschidener evolutionärer Abstammung. Weibchen werden bis zu 10cm groß und Männchen bis zu 8cm. Die Grundfarbe der Weibchen ist heller (bis zu weiß) als die der Männchen, wobei sie die Farbe der Umgebung anpassen können.

Rotbauchunke 

Aufgrund der orange-roten Färbung der Bauchseite auch Feuerkröte genannt. Sie sind eine der kleinsten mitteleuropäischen Froschlurche, wobei ihre Kopf-Rumpf Länge höchstens nur 45mm beträgt. Dass sie nicht zu den Echten Kröten zählen kann man anhand von dem Fehlen sichtbarer Trommelfelder, sowie an den leicht dreieckförmigen Pupillen erkennen. Die karakteristische Bauchseite konnte ich dank den Unkenreflexes (Todstellen um sich vor Feinden zu schützen) fotographieren.

Europäischer Schaufelfuß

Sie werden bis zu 10cm groß und vergraben sich gerne in sandiger Erde, wobei sich ihre Füße dem angepasst haben. Sie kommen nur nach Regengüssen aus der Erde, somit hatte ich Glück einen zu erblicken. Die Kaulquappen müssen rasch wachsen, da sie in eine kleine Lacke abgelegt werden, die schnell austrocknet. Um ihre Überlebenschancen zu steigern sind manche Kaulquappen sogar kannibalistisch.


Tuesday, 18 June 2013

The ABC of Drug Resistance - Vorlesung an der Uni Wien

Im Mai besuchte ich die Vorlesung "The ABC of Dug Resistance", die zu einer Vorlesungsreihe im molekulkarbiologischem Bereich, die hauptächlich Biologie- und Medizinstudenten besuchten, zählt.

Kurze Zusammenfassung des Inhaltes:

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Formen von Medikamentenresistenz:
  1. Intitial (IDR)
  2. Aquired (ADR)
  3. Multidrug (MDR)
Mechanismus von Medikamentenresistenz:
Zu allererst ist zu sage, dass Vorgang äußerst natürlichen Ursprungs ist, da Giftstoffe aus dem Körper entfernt werden müssen.
  • Die Zelle nimmt weniger Stoffe auf oder "tötet" sie
  • Zielgen-Mutation (blokiert die Funktion eines spezifischen Proteins, wo die Substanz gebunden werden sollte)
  • Aktiverer Efflux (das Hinauspumpen der Stoffe ist erhöht)

ABC- Transporter (ATP-binding cassette transporter):
Transmembrane Proteine, die u.A. mit Hife von ATP Hydrolysis Substanzen über Membranen, die sich inner- oder außrhalb der Zelle befinden, transportieren. Somit sind sie natürlich an Medikamentenresistenz betiligt.
File:Abc importer.jpg
Tranport Mechanismus (http://en.wikipedia.org/wiki/File:Abc_importer.jpg)
Mechanismus:
  1. Flipping
  2. Pumping
  3. Pore
  4. ATP cycle

Wie kann man Medikamentenresistenz verhindern?
  • Überkonsum vermeiden
  • ABC Gen Induktion blockieren
  • ABC Systm unterdrücken
  • Medikamente verwenden, die keinen Efflux hervorrufen
  • Kombinationstherapien

Thursday, 13 June 2013

Turmfalke und Stieglitz (im Neuiedlersee Nationalpark)

Letzes Wochenende hatte ich die Chance drei sehr unterschiedliche Vogelarten im Nationalpark Neusiedlersee (Höhe: Hölle) zu beobachten.

Der Turmfalke (Falco tinnunculus) ist einer der häufigsten Greifvögel in Mitteleuropa. Ich konnte ihn zuerst beim Rüttelflug und danach im Sturzflug beobachten. Der Rüttelflug dient der Beutesuche und kennzeichnet sich durch ein Stehenbleiben in der Luft, wobei der Flügelschlag schnell ist und der Schwanz beit gefächert. Offensichtlich konnte er ein Beutetier (am wahrscheinlichsten eine Maus) erspähnen und ging infolge dessen zum Sturzflug über. Der Vogel flieg weiter und landete auf einem nahegelegenem Baum, wobei ich ihn dort fotographieren konnte. Zudem bezweifle ich eher, dass der Turmfalke bei der Jagd erfolgreich war, da ich kein Beutetier in seinem Besitz sehen konnte.

Bei diesem Exemplar handelt es sich um ein Männchen, da der Kopf sowie die Schwanzfedern grau sind. Bei Weibchen ist der Kopf braun und ihr Gefieder weist mehr Flecken auf.

Weiters, beobachtete ich einen Stieglitz.




Saturday, 1 June 2013

Eric Weinstein - Geometric Unity


Ein Physiker soll eine mathematische Gleichung formuliert haben, die eine komplette Beschreibung des Universums liefert und alle Naturkräfte miteinander vereint - die Theorie von Allem.

Die Kritik ist kontrovers. Marcus du Sautoy, Mathematiker und Autor des Zeitungsartikels in "theguardian" (http://www.guardian.co.uk/science/2013/may/23/eric-weinstein-answer-physics-problems) preist seine Arbeit und wirkt zuversichtlich. Besonders die Natürlichkeit der Gleichungen, die nicht durch Konstanten bzw. Einheiten verändert werden muss um den Beobachtungen zu entsprechen, wirkt attraktiv. Weinsteins Symmetrie sagt auch einen 3/2 Spin (gegenüber den 1/2 Spin des Standard Models) der Partikel vorher. Dies bezieht sich auf die verschiedenen "Generationen" eines Elektrons, wobei die erste und zweite Generation gleich aussehen aber die zweite schwerer ist als die erste. Das Problem ist nur, dass man Weinsteins Partikel doch eigentlich schon gesichtet haben müsste, schließlich führt man Experimente am CERN durch die die Bedingungen dafür bieten. Diese Ansicht vertritt unter Anderem auch Joseph Conlon (http://www.newscientist.com/article/dn23632-how-to-test-weinsteins-provocative-theory-of-everything.html). Conlon bringt sogar noch einen weiteren Kritikpunkt hervor:

"Perhaps more fundamental yet, it should be possible to perform a calculation called anomaly cancellation on Weinstein's equations."

Dies würde prüfen ob eine Liste von Partikel eine Erweiterung des Standard Models sind.

Zudem versuchte Weinstein die kosmologische Konstante zu erklären, welche ein großes Rätsel in der Physik darstellt. Sie soll ironischerweise nicht konstant sein, sondern von der Krümmung des Universums abhängen. Da wir uns in einem relativ flachen Bereich befinden, ist die Konstante verhältnismäßig klein.

Ob sich "Geometric Unity" als richtig herausstellt ist natürlich jetzt noch nicht zu sagen, doch wird Weinsteins Theorie definitiv Debatier- und Forschungsthema der renommiertesten Physiker sein.



Thursday, 16 May 2013

Blässhühner

Blässhühner sind weltweit verbreitete Wasservögel aus der Familie der Rallen. Charakteristisch sind die weiß hervorstechenden Schilder.
Bei meinem letzten Besuch des Neusiedler Nationalparks (Illmitzer Gegend) konnte ich besonders das typische Kopfnicken eines Blässhuhns beobachten.

 
 



The Scientist - Probing the Genetics of Intelligence

http://www.the-scientist.com/?articles.view/articleNo/35560/title/Probing-the-Genetics-of-Intelligence/

Der kürzlich erschienene Artikel im Fachmagazin "The Scientist" berichtet von einem Forscherteam, mit dem Bestreben den Zusammenhang zwischen Intelligenz und genetischen Variationen zu finden. Sie versuchen herauszufinden, ob es gewisse Merkmale im Genom gibt, die speziell bei überdurchschnittlich intelligenten Menschen auftreten.
Auf so eine gewagte Aussage gibt es natürlich viel Kritik. Genetiker argumentieren, dass die Quantität der Probe viel zu minimal wäre und Intelligenz ohnehin viel zu komplex um irgendwelche aussagekräftigen Ergebnisse zu erzielen. Mehr Probematerial könnte natürlich aussagekräftiger sein, allerdings ist dies im Moment noch zu kostspielig.
Persönlich sehe ich diese These als weit zu gewagt an. Intelligenz an sich ist ohnehin schon äußerst kompliziert, denn die einzelnen Faktoren, die einwirken und ihr Zusammenhang sind schwer zu analysieren und zu beschreiben. Vermutlich gibt es eine gewisse genetische Variation, die Intelligenz hervorbringen kann. Dass Problem ist nur, dass Intelligenz unglaublich vielschichtig ist. Zunächst ist zu sagen, dass es viele unterschiedliche Arten von Intelligenz gibt, wobei dies jetzt nicht der Kernpunkt ist. Wichtiger ist schließlich das Zusammenspiel zwischen Genom und Phän, doch wie sich das genau auswirken mag ist mir nicht bekannt. Zudem kann ich mir vorstellen, dass eine bestimmte Variation nicht in diesem Maß auf Intelligenz einwirken kann. Dem komplexen Zusammenspiel aller Sequenzen sollte vielleicht mehr Beachtung geschenkt werden. Die eine Variation, die theoretisch auf Intelligenz hinweisen könnte, könnte doch durch andere spezifische genetische Merkmale relativiert werden.
Grundsätzlich denke ich, dass vielleicht solche spezifischen Variationen gäben könnte, sie allerdings nur bis zu einem gewissen Grad Einfluss auf Intelligenz haben kann, denn diese setzt sich aus sehr vielen Faktoren zusammen.

Monday, 15 April 2013

Nationalpark Neusiedlersee, Seewinkel


Um die Tatsache zu nützen, dass wir uns momentan in der Brutzeit befinden, begab ich mich unlängst in den Nationalpark Neusiedlersee ( http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/nationalpark.html) um Vögel (und andere einheimische Lebewesen) zu beobachten. Der Nationalpark liegt am Neusiedlersee, einem Steppensee, auf dem österreichischem Staatsgebiet (ein Teil des Sees ist ungarisch) im Burgenland und wurde 1993 gegründet. Biologisch gesehen ist der Neusiedlersee ein Grenzraum, der von Merkmalen verschiedener Landschaftsräume geprägt wird. Alpine, pannonische, asiatische, mediterrane und nordische Einflüsse lassen sich verzeichen. Daraus resultiernd ist die Artenvielfalt enorm hoch. Man findet zahlreiche Vertreter der Amphibien, Fische, Insekten, Wirbellosen, Repilien, Säugetieren sowie Vögeln, wobei das Hauptaugenmerk besonders bei den rund 340 verschiedenen Vogelarten liegt (vollständige Artenliste der Vögel:http://www.nationalpark-neusiedlersee-seewinkel.at/tl_files/images/downloads/Artenliste_2012_07_150dpi.pdf). Grundsätzlich können die Zugvögel des Nationalparks in drei große Gruppen eingeteilt werden: 1) Zugvögel: brüten im Sommer hier, verlassen aber äußerst regelmäßig, alljährlich für eine gewisse Zeit ihr Brutgebiet  und fliegen in andere Länder mit optimalerem Klima (Sommervögel). 2) Durchzugsvögel: brüten nicht im Seewinkel, sondern nützen mehrere Rastgebiete um Energiereserven aufzubauen, im Zuge ihrer Wanderung (Frühling und Herbst). 3) Wintergäste: dazu zählen solche Arten, die hier nicht brüten, sondern nur überwintern oder am Neusiedler See ihr Vorwinterquartier haben.  Hier das Bildmaterial meines Besuches:
Die Graugans, oder Wildgans (Anser anser) gehört zu den häufigsten Wasservögeln und ist äußerst Zahlreich im Nationalpark vertreten. Selbst Konrad Lorenz kam im Zuge seiner Forschungsarbeiten zum Seewinkel um Grauganseier zu sammeln.


Der Kiebitz (Vanellus vanellus) ist eine monotypische Vogelart die Vorzugsweise auf Marschwiesen brütet. Da dies eine, im Nationlpark eine relativ häufige Form der Weidenlandschaften ist, konnte ich viele Kiebitze beobachten. 



Die Tafelente (Aythya ferina) gehört zur Familie der Entenvögeln, wobei es sich genauer gesagt um eine kräftig gebaute Tauchente handelt.


Der Stelzenläufer (Himantopus himantopus) zählt zur Familie der Säbelschnebler, wobei der höchste mitteleuropäische Brutbestand in der ungarischen Tiefenebene (sowie auch am Neusiedlersee) zu verzeichnen ist.



Wednesday, 10 April 2013

TED Talks: Stewart Brand - The dawn of de-extinction. Are you ready?


Die Idee, dass wir nun auch in der Lage sein sollen ausgestorbene Tierarten wieder in unsere heutige Welt zurückzuholen, ist vom wissenschaftlichen Standpunkt aus gesehen eine atemberaubende Leistung und lässt den Körper mit einer Welle von Neugier berauschen. Doch stößt sie auch bei der allgemeinen Gesellschaft auf Zustimmung?

Erstmalig erzählt Steward Brand der Öffentlichkeit von den bisherigen Forschungsarbeiten und Erfolgen. Die meisten Experimente wurden an einer ausgestorbenen Spezies der Brieftauben in Nord Amerika durchgeführt. Nun soll es möglich die DNA der verstorbenen Tiere zu nehmen, sie in einer nah verwandten Spezies einzupflanzen und so wieder ein Individuum der eigentlich ausgestorbenen Tierart zu erhalten. Natürlich ist das genetische Material oft nicht unversehrt, vor allem dann nicht wenn die Tiere schon sehr lange tot sind, doch es reicht aus um "Nachwuchs" zu züchten. Natürlich ist es nicht vollkommen möglich die Spezies ohne jegliche Veränderungen zu erhalten. Vor allem im Verhalten könnten Abweichungen entstehen, da es kein Muttertier gibt, welches ihm ein natürliches Verhalten beibringen könnte. Desto verwandter eine andere Spezies ist, desto näher kommt man natürlich an das urtümliche Verhalten. In dem Vortrag wird auch von einem Biologen berichtet, der es erreicht hatte ein Falke Junges mit zwei Hühnern als "Eltern" zu züchten. Das verhalten mag in diesem Fall etwas abweichen.

Rein auf wissenschaftlicher Ebene ist es eine große Errungenschaft, der man auf jeden Fall nachgehen sollte. Forschungsarbeiten die rein auf akademischen Interesse und Wissenserweiterung aufbauen sollten, ungeachtet in welchem Bereich, generell mehr gefördert werden. Doch in diesem Fall könnte man die Ergebnisse natürlich auch kommerziell anwenden. Wäre dies erstrebenswert?

Die Kommentare zu dem Vortrag sind kontroversal und nicht unbedingt enthusiastisch. Ein Hauptkritikpunkt religiöser Menschen wäre, dass es uns nicht befugt wäre die Hand Gottes zu übernehmen und dermaßen über Leben zu entscheiden. Ungeachtet ob man einem Glaubensbekenntnis angehört oder nicht, muss ich dieses Argument doch sehr belächeln. Schließlich sind wir dafür verantwortlich, dass diese Tierarten ausgestorben sind- wäre dies nicht auch ein Machtmissbrauch und, wenn man so will eine „Beleidigung Gottes“? Manche Menschen sehen es vielleicht als unnatürlich an, sozusagen "die Toten auferstehen zu lassen", wobei es ihnen gut tun würde von ihrer mittelalterlichen und versteiften Ansicht etwas abzuweichen und mit einem wissenschaftlicheren Standpunkt das Thema zu betrachten.

Ein weiterer Kritikpunkt wäre, dass es viele Arten gibt die im Moment vom Aussterben bedroht sind und durch das Wiederansiedeln der "ausgestorbenen" Arten völlig verschwinden würden. Somit steht das Erhalten mit dem Zurückgewinnen von Arten eventuell im Zwiespalt.

Generell sehe ich es als erstrebenswert an diese Forschungsarbeiten zu unterstützen, glaube aber leider nicht dass es in unserer stark religiösen und mit falschen Werten verzogenen Welt praktische Zukunft haben wird.

Wednesday, 20 March 2013

Rupert Riedl Lecture in Science and Society 2013: The Music of Life and the Billion-year Dance of the Genes – Denis Noble


Gleich zu Beginn der Vorlesung wird man mit zwei Grafiken konfrontiert. Bei der einen handelt es um „Waddingtons epigenetic landscape“, bei der anderen um eine Fotographie von Marionetten. Darauf aufbauend tritt die Frage auf: Wer zieht an den Strängen der Marionetten? Ist es der Genotyp oder doch eher der Phänotyp?

Als Gegner Richard Dawkins Genselektion vertritt Noble natürlich die Ansicht, dass der Phänotyp als aktiver Teil, in dieser Position steht. Der Phänotyp liest die Informationen der Gene und kann sich womöglich sogar aussuchen, welche Informationen er für den Organismus am günstigsten hält. Demnach sind Gene der passive Teil dieser Wechselwirkung- sie stellen lediglich Informationen zur Verfügung. Würde man Gene aus einer Zelle entfernen und die in ein Gefäß mit gewissen Partikeln geben, würde rein gar nichts passieren, da sie nicht imstande sind chemische bzw. biologische Prozesse hervorzurufen. Die Zelle selbst, kann aber sehr wohl auch ohne Nukleus (samt genetisches Material) überleben, was man am Beispiel roter Blutkörperchen sehen kann. Weiters argumentiert Noble, dass Genome „Organe der Zelle“ sind, wobei Gene mit verschiedenen biologischen Systemen kooperieren. Er geht sogar weiter und behauptet, dass Gene „Gefangene des Organismus“ sind.

Da die gesamte Vorlesung sich natürlich sehr stark auf „The Selfish Gene“ bezieht, bzw. dagegen argumentiert, ist es auch essentiell sich die Gegenmeinung anzusehen. Richard Dawkins vertritt die Ansicht, dass Organismen, wie wir, lediglich „Überlebnsmaschinen“ der unsterblichen Gene sind, um ihr Dasein und ihre größtmögliche Verbreitung zu sichern. Somit wäre es der Genotyp der an den Strängen zieht.

Persönlich, glaube ich an eine Verbindung der beiden Thesen. Gene sind zwar der passive Teil, da sie gelesen werden, doch macht sie das weniger machtvoll? Proteine können nur die Informationen transkribieren, die die Gene vorgeben. Als Methapher könnte man das Lesen eines Buches heranziehen. Ich entscheide, welchen Sätzen ich Gewichtung schenke und vielleicht auch wo ich beginnen will, aber im Endeffekt kann ich doch nur die Sätze lesen, die geschrieben stehen. Weiters, würde ich sagen, dass die Zusammenarbeit ebenfalls ausschlaggebend ist, d.h. wie das Buch interpretiert wird. Darauf haben vielleicht Proteine, bzw. die Zelle im gesamten einen größeren Einfluss. Am Beispeil von eineigen Zwillingen kann man sehen, dass die gleichen Gene in einem andern Organismus, andere Resultate hervorbringen (Persönlichkeit,..).  Der Phänotyp mag an den Stränden der Puppen ziehen, da er aktiv agiert, doch er kann nur die Puppen bewegen, die im gegeben sind.

Die Vorlesung an sich war unglaublich gelungen. Natürlich wäre es reine Arroganz und Dummheit zu sagen man hätte, ohne einen Abschluss in Biologie, auch nur annähernd alles verstanden. Doch Denis Nobels großer Intellekt löste in mir eine Bessenheit aus mich weiter mit diesem Thema zu befassen und mich im Bereich (theoretische) Biologie weiterzubilden.

GEOkompakt - Wie Tiere denken


 

 Es ist vermutlich unmöglich, nach einem einmaligen Durchblättern des Magazins nicht den Wunsch zu haben, es im eigenen Besitz zu wissen. Ohne Frage, dass dies auf die atemberaubende und weltbeste Fotographie zurückzuführen ist. Die Aufnahmen sind einfach unbeschreiblich – ohne Frage, dass hier erstklassige Fotografen am Werk waren. Doch wie steht es um das Wesentlichere- also den Artikeln an sich? Für jeden Artikel gibt es einen eigenen Wissenschaftsautor. Somit ist es nicht ganz so leicht Wiederholungen, die doch ab und zu auftreten,  zu vermeiden. Weiteres, hätte man eventuell ruhig in einer etwas fachgenaueren bzw. wissenschaftlicheren Sprache schreiben können und generell die biologischen und chemischen Prozesse genauer erklären können. Abgesehen von diesen zwei kleinen Kritikpunkten habe ich nur Lob für dieses Fachmagazin übrig. Es ist ausgezeichnet recherchiert, da meist nicht spezialisierte Autoren schreiben. Durch spezielle Fälle werden die Artikel lebendig und fast jeder Artikel schafft es eine große Begeisterung und Faszination gegenüber anderen Lebewesen hervorzurufen. Weiteres, konnte ich mir auch viele neue Detailinformationen aneignen. Ein durchaus gelungenes Fachmagazin.

Saturday, 9 March 2013

Richard P. Feynman - Was soll das alles?



Feynman ist einer dieser Wissenschaftler, die zusätzlich zu ihrem enormen Fachsbereichswissen und großem Intellekt, auch noch die Gabe des brillanten Erzählens beherrschen. Natürlich ist zu sagen, dass dies bei einer schriftlich festgehaltenen Lesung nicht unbedingt zum Vorschein kommen mag. Dennoch war für mich besonders der erste Teil seiner Lesung ein wundersames Abenteuer. Seine Beschreibung wie Wissenschaftler die Welt betrachten, nämlich mit einer intensivierten Faszination hinzu zu der offensichtlichen Schönheit, der diese keinesfalls zerstört, lies mich den Naturwissenschaft völlig verfallen. Auch der zweite Teil seiner Lesung ist von seinem scharfsinnigen Verstand geprägt, der auch, besonders für junge Leser, wie mich, hilfreich war, indem er schildert wie mit Naturwissenschaften gehandhabt werden sollte und wie man effizient arbeit, wobei man schon in dieser Lesung eine zumal doch sehr amerikanische Sichtweise zu spüren bekommt. Doch dies wirkt sich am stärksten auf die dritte Lesung, für die ich leider doch starke Kritik ausüben muss aus. Wie er selbst erwähnte ging ihm der Redestoff aus und mangelnde Vorbereitung zeichnete die Lesung. Seine Themen sind unorganisiert, willkürlich gewählt und die Umstände der Zeit wirken sich zudem auch stark auf seine Meinungen aus. Dennoch sollte man unbedingt in Betracht ziehen, dass es Schwierigkeiten bereitet Reden schriftlich festzuhalten und, dass Feynman selbst gegen eine Publizierung war. Feynman war einer der brillantesten Köpfe seiner Zeit und er zeichnete sich durch eine ungeheurere Lebensfreude aus. Fazit, lesen sollte man dieses Buch auf jeden Fall, doch stört es keineswegs dem dritten Teil der Lesung weniger Beachtung zu schenken.